2022 - rein numerisch könnte das ein Jahr mit einer Reihe zweiter Chancen bedeuten. Nachdem wir 2021 hinter uns gelassen haben ohne ihm eine Träne nachzuweinen gießen wir das zarte Pflänzchen Hoffnung. Diese Eigenschaft hat die Menschheit durch alle Krisen dieser Welt gebracht. Neudeutsch nennt man das Resilienz, die Fähigkeit, auch schwere Zeiten psychisch gesund zu überstehen. Was hinter diesem Zauberbegriff steckt, der uns zu wahren Stehaufmännchen macht, kennen wohl alle. Wir brauchen das Gefühl, der Situation nicht nur passiv ausgeliefert zu sein, sondern uns Spielraum bleibt. Aktives Eingreifen setzt ein gesundes Selbstbewusstsein voraus, die Fähigkeit zur Selbstreflektion und zur Situationsanalyse. Ansonsten wird aus einer sinnvollen planerischer Gestaltung zielloser Aktionismus mit mangelhaftem Realitätsbezug. Wir erleben dabei wie wichtig der Rückhalt in der Gemeinschaft ist. Der Mensch ist und bleibt nun einmal ein soziales Wesen. Darum haben wohl die meisten die Kontaktbeschränkungen als die schmerzhafteste Erfahrung der Pandemie erlebt. Auch politisch war dies die größte Herausforderung, womit sich halbherzige Regeln auf der einen Seite und kreative Umgehungsversuche auf der anderen Seite erklären lassen. Alles menschlich!
Ich habe als Symbol für das neue Jahr einen Kitesurfer gewählt. Er fliegt in einer stilisierten Regenbogenlandschaft über Wellen und Berge. Die Welt ist bunt und schön, wen wir den Blick dafür nicht verlieren. Das Leben wird ein Auf und Ab bleiben, auch 2022, aber wir werden Wege finden, damit klar zu kommen, wenn wir das Vertrauen in uns selbst, in die Gesellschaft bewahren, empathisch mit unseren Mitmenschen umgehen und kreativ unser Hier und Jetzt gestalten. In diesem Sinn wünsche ich allen ein gutes 2022 mit einem ordentlichen Maß an Zufriedenheit und den Mut weiter zu machen oder vielleicht neu anzufangen. Es ist unser Leben, möglicherweise das einzige, das wir haben!
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